„All Whites“ Gruppensieger, Fiji patzt

Veröffentlicht: 4. Juni 2016 in FIFA World Cup Qualifiers 2018, OFC, OFC Nations Cup 2016
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Spätes Drama in Gruppe B: Nachdem Fiji im ersten Spiel ebenso verdient wie überraschend Vanuatu mit 2:3 unterlegen war, genügte den Solomon Islands ein knappes 0:1 gegen Gruppensieger Neuseeland zur Qualifikation für das Halbfinale.

Tabelle: 1. Neuseeland (9 Punkte/9:1 Tore), 2. Solomon Islands (3/1:2), 3. Fiji (3/4:6), 4. Vanuatu (3/3:8)

Fiji – Vanuatu 2:3

Für beide Teams ging es noch um viel: Die Fiji mussten ein besseres Ergebnis einfahren als die Solomon Islands, um ins Halbfinale zu kommen, für Vanuatu würde nur ein hoher Sieg die Chance auf Platz 3 und damit die Weiterführung der WM-Qualifikation am Leben erhalten.

Es war der Tabellenletzte, der etwas überraschend die Initiative ergriff. Zwar hatten die Fiji in Person von Krishna, der nach einer per Kopf an Torwart Mansale scheiterte, die erste gute Gelegenheit (8.), besser im Spiel nach vorne agierten aber die Gelb-Schwarzen. Kapitän Masuavakalo steckte herrlich durch für Fred, doch der scheiterte im eins-gegen-eins an Torwart Mateinaqara (13.).

Sechs Minuten später machte es der Mittelfeldmann besser: Die Szene glich einer Kopie: Wieder Masauvakalo steckte zentral für Fred durch, der diesmal technisch stark das Spielgerät an Mateinaqara vorbei ins Netz streichelte (19.). Krishna und Co. suchten nach einer Antwort, doch beiden Seiten leisteten sich in dieser Phase zu vielen Ballverluste.

So dauerte es bis kurz vor der Pause bis zur nächsten hochkarätigen Chance – und wieder schlug Vanuatu zu. Die Gelb-Schwarzen kombinierten schnell nach vorne, am Ende gab diesmal Kalo der Fiji-Abwehr mit einem Schnittstellenpass das Nachsehen. Masauvakalo zog noch an Torwart Mateinaqara vorbei und schob anschließend locker ein (41.).

Die Fiji waren gefordert und legten zwei Gänge zu. Krishna wurde noch geblockt (47.), der Anschlusstreffer ließ aber nicht lange auf sich warten. Jeses hohes Zuspiel aus dem Mittelfeld nahm Kautoga technisch stark an und schoss auf elf Metern über Mansale hinweg ein (51.).

In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtauch, auch wenn die ganz großen Chancen ausblieben. Bei den „Bula Boys“ agierte vor allem der zur Pause gekommene Verevou auffällig und zwang Mansale zu einer starken Abwehr (56.). Der 20-jährige hatte auch am 2:2 maßgeblichen Anteil. Bei seiner aufsetzenden Flanke aus dem linken Halbfeld entwischte Krishna am langen Pfosten und glich per Flugkopfball aus (69.).

Der Jubel über die erfolgreiche Aufholjagd hielt aber nur für sechs Minuten an. Dann bediente Yamack Mitspieler Fred im Strafraum, der das Spielgerät an Mateinaqara vorbeispitzelte und dann mit dem entgegenstürzenden Keeper kollidierte – Schiedsrichter Zitouni (Tahiti) entschied auf Elfmeter. Brian Kaltack trat an und obwohl Mateinaqara an seinem halbhohen Versuch ins rechte Eck dran war, landete der Ball zum 2:3 im Netz (75.).

Die Fiji drängten auf den Ausgleich, wohlwissend, dass ein Punktgewinn bereits zum Weiterkommen genügen könnte. Vanuatu dagegen benötigte einen höheren Erfolg für Platz 3. Dementsprechend offen und hektisch gestalteten sich die finalen Minuten. Tief in der Nachspielzeit verfehlte Tony Kaltack nach Querpass von Fred das leere Tor und ließ so die letzte Gelegenheit liegen (90.+3).

Am Ende gab es damit zwei Verlierer. Während Vanuatu trotz des Sieges die Gruppe auf Platz 4 beendet, ist für Fiji das Turnier beendet. Immerhin dürfen Krishna und Co. in der dritten Runde der WM-Qualifikation mitwirken.

Statistik:

Tore: 0:1 Fred (19., Rechtsschuss, Masauvakalo), 0:2 Masauvakalo (41., Linksschuss, Kalo), 1:2 Kautoga (51., Rechtsschuss, Jese), 2:2 Krishna (69., Kopfball, Verevou), 2:3 B. Kaltack (75., Foulelfmeter, Rechtsschuss, Mateinaqara an Fred)

Aufstellung (Fiji): Mateinaqara – Jese, Sing, Kautoga; Suwamy, Hughes, Raura; Matarerega, Bolatoga, Krishna, Tuinawaivuvu

Aufstellung (Vanuatu): Mansale – B. Kaltack, Shem, Thomas, Yamack; Fred, Coulon, Manuhi, Kalo, Natou; Masauvakalo

Wechsel (Fiji): 46. Waranaivalu für Boltoga, 46. Verevou für Matarerega, 81. Nabenia für Hughes

Wechsel (Vanuatu): 61. T. Kaltack für Mahuni, 64. Kaloros für Natou, 79. Nicholls für Masauvakalo

Bank (Fiji): Naidu (Tor), Tamanisau (Tor), Dreola, Sivoki, Chand, Kerevanua, Makoe

Bank (Vanuatu): Firiam (Tor), Iaruel (Tor), Kalsarap, Wanemut, Mansale, Roqara, Ruben, Tangis

Gelbe Karten: Jese (35., Foulspiel), Naioko (37.), Mateinaqara (72., Foulspiel), Waranaivalu (90.+1) – Thomas (7.), B. Kaltack (57.)

Schiedsrichter: Kader Zitouni (Tahiti) – Bertrand Brial (Neukaledonien), John Pareanga (Cook Islands) – Médéric Lacour (Neukaledonien)

Anstoßzeit und Spielort: 4. Juni 2016/16:00 Uhr (UTC+10), Sir John Guise Stadium/Port Moresby

Neuseeland – Solomon Islands 1:0

Dank des Ergebnisses der zuvor stattgefundenen Partie stand Neuseeland schon fast sicher als Gruppensieger fest. Nur eine hohe Niederlage gegen die Solomon Islands hätte daran etwas ändern können. Den „Bonitos“ hatte Vanuatu dabei Schützenhilfe geleistet: Selbst eine knappe Niederlage würde dank dem Ausrutscher Fijis zum Weiterkommen genügen.

Gegen auf sieben Positionen veränderte „Kiwis“ präsentierten sich Totori und Co. entsprechend defensiv. Der Halbfinalist von 2012 musste dennoch in den ersten elf Minuten zwei schmerzhafte Ausfälle verkraften. Ridenton langte nach nur zwanzig Sekunden kräftig gegen Donga hin und sah völlig zu Recht Gelb (1.). Der Stürmer konnte ebenso wenig weitermachen wie wenig später Furai, für sie kamen Naka und Fakari ins Spiel.

Dieses war eine zähe Angelegenheit. Die Solomon Islands zeigten sich defensiv solide und lauerten selbst auf Konter. Neuseeland kontrollierte zwar das Geschehen, kam aber kaum zu guten Abschlüssen oder Chancen. Boxall hämmerte den Ball ans Außennetz (14.), McGlinchey verfehlte sein Ziel per Freistoß (17.) und Rojas‘ Kopfball fehlte die Wucht (24.).

Gefährlicher wurde es tatsächlich auf der Gegenseite, wo Torwart Marinović gleich zweimal eingreifen und gegen Fa’arodo (37.) und Daudau (45.+1) die durchaus mögliche Führung für die „Bonitos“ verhindern musste. Da Brockie (38.) und Barbarouses (39.) zu hoch zielten, ging es schließlich torlos in die Pause.

Wenn überhaupt verflachte das Geschehen auf den Rasen in der zweiten Spielhäfte nur noch. Ridenton versuchte sich zweimal (51., 58.), auf der Gegenseite war wieder Marinović gefordert, der Keeper war aber auch bei einem Scharfschuss von Daudau hellwach und hielt die Null (57.).

Der Durchbruch gelang dem Favoriten zehn Minuten vor dem Ende aber doch noch: Ridenton täuschte links im Strafraum eine Flanke an, legte sich das Spielgerät aber dann auf den linken Fuß und fand am zweiten Pfosten den aufgerückten Adams, der gegen die Laufrichtung von Torwart Mango ins lange Eck einköpfe. Ein Rettungsversuch von Fa’arodo auf der Linie kam zu spät (80.).

Ein weiteres Gegentor hätte das Aus für die Solomon Islands bedeutet, dementsprechend riegelten die Mannen von Trainer Moses Toata den eigenen Strafraum rigoros ab und brachten das Ergebnis ins Ziel. Im Halbfinale treffen die beiden Teams damit auf ihre Gegenstücke aus Gruppe A.

Statistik:

Tor: 1:0 Adams (80., Kopfball, Ridenton)

Aufstellung (Neuseeland): Marinović – Boxall, Hudson-Wihongi, Adams, Brotherton, Ridenton – Rojas, Dyer – McGlinchey – Barbarouses, Brockie

Aufstellung (Solomon Island): Mango – Aengari, Furai, Kini; Molea, Fa’arodo, Daudau, Nawo; Totori, Lea’alafa, Donga

Wechsel (Neuseeland): 71. Rogerson für Barbarouses, 71. Patterson für Dyer, 79. Fallon für Brockie

Wechsel (Solomon Islands): 7. Naka für Donga, 11. Fakari für Furai, 90.+1 Feni für Daudau

Bank (Neuseeland): Crocombe (Tor), Williams (Tor), Colvey, Fenton, Tzimopoulos, Prelević, Tuiloma, Wood

Bank (Solomon Islands): Do’oro (Tor), Koti (Tor), Peter, Ifunaoa, Kilifa, Otainao, Wale

Gelbe Karten: Ridenton (1., Foulspiel), Adams (68., Foulspiel), Brockie (75., Foulspiel), Boxall (78., Foulspiel) –

Schiedsrichter: Norbert Hauata (Tahiti) – Philippe Revel (Tahiti), Folio Moeaki (Tonga) – Anio Amos (Papua Neu-Guinea)

Anstoßzeit und Spielort: 4. Juni 2016/19:00 Uhr (UTC+10), Sir John Guise Stadium/Port Moresby

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